Tabak und Nachhaltigkeit - passt das zusammen? Vortrag und Diskussion im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche der Uni Rostock
Es trägt vor:
Laura Graen, freie Autorin (Beraterin Unfairtobacco.org)
Termin:
Montag, 30.05.2016, 19:00 – 21:00 Uhr
Uni Rostock, H323 – Ulmenstr. 69, 18057 Rostock
Eintritt frei
Veranstalter:
AStA der Uni Rostock und Unfairtobacco.org
Hintergrund
Die Nachhaltigkeitswoche der Uni Rostock findet vom 29. Mai bis zum 5. Juni 2016 statt. Die Themenfelder werden dieses Jahr Klimaflucht, Hochschultransformation, Wasser, fairer Handel und nachhaltige Lebensmittelproduktion sein. Dazu werden Workshops, Stadtrundgänge und Vorträge mit Gastdozierenden angeboten.
Einer dieser Gastvorträge wird von unserer Mitstreiterin Laura Graen gehalten – passend am Vorabend zum Weltnichtrauchertag. Neben der Information über die Bedingungen und Auswirkungen von Tabakanbau im Globalen Süden wird es diesmal bestimmt eine Diskussion zu Fairem Handel und Tabak geben. Die Veranstaltungsbeschreibung lädt dazu ein – wir sind gespannt!
Tabakkonsum und -produktion steigern Hunger und Armut, behindern menschenwürdige Lebensbedingungen und führen zu Entwaldung und Wasserverschmutzung. Menschen im Globalen Süden leiden besonders unter den Folgen.
Tabak wird weltweit in 120 Ländern auf 4,3 Millionen Hektar Land angebaut. Etwa eine Milliarde Menschen rauchen weltweit, davon 80 % in Niedrig- und Mitteleinkommensländern. Tabak unterscheidet sich von anderen profitablen Anbaupflanzen wie Kaffee oder Tee in drei wesentlichen Punkten:
Erstens benötigt seine Trocknung große Mengen Feuerholz, das durch Abholzung von Wäldern gewonnen wird.
Zweitens ist die Tabakpflanze giftig und verursacht starke Nikotinvergiftungen bei Bäuerinnen, Bauern und Tabakarbeiter und -arbeiterinnen.
Drittens sind die daraus gefertigten, süchtig machenden Produkte für die Konsumierenden äußerst gesundheitsschädlich.
Multinationale Tabakkonzerne beuten kleinbäuerliche Strukturen aus, indem sie mit Knebelverträgen Kontrolle über die Produktion, Saatgut, Düngemittel und Pestizide ausüben, während die Risiken wie Missernten allein bei den Bäuerinnen und Bauern liegen. Viele kleinbäuerlichen Betriebe können vom Tabakanbau nur schlecht leben, weshalb häufig auch Kinder zur Arbeit eingesetzt werden. Tabakanbau steht außerdem in direkter Konkurrenz zum Nahrungsmittelanbau in Ländern wie z.B. Bangladesch.
Gerade Deutschland profitiert enorm vom Geschäft mit dem Tabak, denn es ist einer der wichtigsten Standorte der Tabakindustrie. Jährlich werden 220.000 Tonnen Rohtabak nach Deutschland importiert und zu Zigaretten verarbeitet. Mit einer jährlichen Ausfuhr von etwa 160 Milliarden Zigaretten ist Deutschland der weltweit größte Zigarettenexporteur.
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