
Expert_innen diskutieren in Bangladesch über den Artikel 5.3 des FCTC
Tabak ist direkt verantwortlich für massenhafte Todesfälle. Bangladesch hat das Tabak-Kontrollabkommen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterzeichnet. Daher sollten aus ethischen Gründen keine Mitarbeiter_innen der Regierung an Veranstaltungen von Tabakunternehmen teilnehmen. Und der Premierminister ist in der Pflicht, Richtlinien zu entwickeln, die eine Verwicklung von Regierungsmitgliedern mit dieser tödlichen Wirtschaftssparte verbieten.
Dies war eine der Hauptforderungen des FCTC-Workshops zum Artikel 5.3. (Einflussnahme der Tabakindustrie), den bangladeschische Expert_innen am 11. Oktober im Bangladesh Institute of Law and International Affairs (BILIA) in Dhaka abhielten. Den Vorsitz hatte Saifuddin Ahmed, Koordinator bei der Bangladesh Anti-Tobacco Alliance (BATA).
Helal Ahmed, Generalsekretär der Organisation von Bangladescher_innen in Finnland Protyasha, Taifur Rahman, PR- und Medienkoordinator der Campaign for Tobacco Free Kids (CTFK), Aminul Ahsan, Programmmanager von der staatlichen Tabak-Kontrollbehörde in Bangladesch, und Saifuddin Ahmed, Koordinator der Bangladesch Anti-Tobacco Alliance (BATA), eröffneten den Workshop, an dem Aktivist_innen von 30 verschiedenen Tabak-Kontrollorganisationen teilnahmen.
Das Impulsreferat hielt Aminul Ahsan, Programmmanager der bangladeschischen Tabak-Kontrollbehörde. Er betonte, dass das Tabak-Kontrollabkommen ein geeignetes Instrument sei, um mit Tabak zusammenhängende Krankheiten und Todesfälle einzuschränken. Dem stimmte Saifuddin Ahmed zu und hob hervor, dass der Artikel 5.3 genutzt werden solle, um Initiativen zur Tabakkontrolle vor dem Einfluss der Tabakindustrie zu schützen.
Der Umweltaktivist Abu Naser Khan vom Save the Environment Movement (POBA) beschrieb, wie Tabakfirmen Bauern und Bäuerinnen Versprechungen machen, um sie zum Anbau von Tabak zu bewegen. Dadurch gerate immer mehr Land in die Hände der Tabakindustrie. Diese Tatsache bedrohe nicht nur die Ernährungssicherheit und die Fruchtbarkeit der Böden, sondern sei auch für schwere Gesundheitsschäden bei den Pflanzer_innen verantwortlich. Die Gesundheitskosten erhöhten sich weiter. Kinder aus Familien, die Tabak pflanzen, erhalten keine ausreichende Schulbildung. Aus all diesen Gründen müsse Tabakanbau streng kontrolliert werden.
Aminul Islam Sujon von BATA rief dazu auf, Einflussnahme von Tabakunternehmen in keiner politischen Entscheidung weder im Regierungs- noch im Nichtregierungssektor zuzulassen. Schließlich, so Sujon, seien die Gesundheit der Bangladescher_innen sowie mit Tabak verbundene Krankheiten und Tode, Gesundheitskosten sowie Umweltzerstörung zu berücksichtigen.
Taifur Raluman von der CTFK bezeichnete den Arztikel 5.3 als den Schlüssel zur Sicherheit der Tabakkontrolle. Es verweise auf die Beziehungen zwischen Regierungsbehörden und Tabakunternehmen. Das Abkommen sei bindend und damit müssen Entscheidungsträger_innen den Bestimmungen des Artikels folgen.
Hela Ahmed verwies schließlich darauf, dass Tabakunternehmen falsche Informationen und Lügen verbreiteten, um Tabakkontrolle zu behindern. Daher sei es Aufgabe der Medien, gegen die Einflussnahme der Industrie zu protestieren und sich an die Seite der Regierung und der NRO zu stellen.